Entwicklung von Theaterstücken Teil 2: Die Struktur

 

 

Wie du ein Theaterstück strukturierst, hängt davon ab, wie viele Mitspieler zur Verfügung stehen. Man sollte berücksichtigen, dass Schüler durch Erkrankung zwischendurch ausfallen könnten oder aus der Theater AG aussteigen. Also mache dich lieber nicht von einem oder zwei „Hauptdarstellern“ abhängig. Hauptrollen sollte es ohnehin nicht geben, weil das dem Teamgeist schadet.

 

Bei einer größeren Theatergruppe empfehle ich, zwei bis drei „Gruppenszenen“ zu erarbeiten, an denen viele Mitspieler beteiligt sind und mehrere „kleine Szenen“, in denen zwei bis vier Schüler mitspielen. Die großen Gruppenszenen reißen das Energielevel hoch und bieten die Gelegenheit, Mitspieler mit auf die Bühne zu kriegen, die nicht gerne im Vordergrund stehen, aber trotzdem dabei sein wollen.

 

Am Ende baue ich meist eine große Gruppenszene mit viel Bewegung ein, damit das Publikum für den Schlussapplaus in Stimmung kommt.

 

Für die Proben gilt: Sind alle Mitspieler verfügbar, sollte man das immer nutzen, um an den Gruppenszenen zu arbeiten. Wenn Schüler fehlen, kann man kleine Szenen proben, bei denen die Abwesenden sowieso nicht beteiligt sind. Hast du eine Theater AG, an der Schüler verschiedener Schulklassen beteiligt sind, dann entwickle auch ganz bewusst Szenen, in denen nur Schüler einer bestimmten Schulklasse vorkommen. Wenn die Lehrer kooperativ sind, kannst du dir deine Darsteller vielleicht mal zum Proben während der Unterrichtszeit rausholen. Denn Theater ist ja auch Kunstunterricht, Deutschunterricht und Sprachförderung.

 

Ich empfehle ebenfalls, „kleine Grüppchen“ in das Stück einzubauen: 3 Zicken, 3 Gangster, 3 Tänzerinnen oder 3 Kieselsteine. Fällt einer von denen aus, können immer noch die anderen Beiden dessen Text übernehmen, ohne dass es auffällt. Kommt ein Mitspieler in einer sehr späten Phase dazu, kann er leicht als vierte Zicke, vierter Gangster oder vierter Kieselstein integriert werden. Wenn man ohnehin ein großes Ensemble hat, macht man sich die Arbeit leichter, indem man zwei oder drei solcher Grüppchen einbaut.

 

 

 

Beispiel: 3 Gangster aus Gangster, Girls und Rock`n`Roll:

 

Jack: Hallo Lady!

 

Charlotte: Wer sind sie denn?

 

Jack: Sie hatten uns angerufen. Ich bin Jack.

 

Al: Ich bin Al.

 

Al: Wir sind die neuen Schauspieler.

 

Jack: Sie brauchen doch Männer die hier Gangster spielen.

 

Luke: Wir können sogar auch kellnern.

 

Al: Und kochen.

 

Jack: Und putzen.

 

Charlotte: Vor allem sollen sie gut Gangster spielen können.

 

Luke: Yeah! Das kriegen wir hin.

 

Al: Yeah! Hä Hä.

 

 

 

Angenommen Jack steigt aus:

 

Al: Hallo Lady!

 

Charlotte: Wer sind sie denn?

 

Luke: Sie hatten uns angerufen. Ich bin Luke.

 

Al: Ich bin Al.

 

Luke: Ich bin Luke

 

Luke: Wir sind die neuen Schauspieler.

 

Al: Sie brauchen doch Männer die hier Gangster spielen.

 

Luke: Wir können sogar auch kellnern.

 

Al: Und kochen.

 

Luke: Und putzen.

 

Charlotte: Vor allem sollen sie gut Gangster spielen können.

 

Luke: Yeah! Das kriegen wir hin.

 

Al: Yeah! Hä Hä.

 

 

 

Im nächsten Artikel sage ich dir Einiges zur Handlung und dazu, wie man lebendige Dialoge schreibt.

 

 

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