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Schlappköpfe und Angeber Extended Version

Das Licht fährt langsam rein. Man hört aus der Stereoanlage laut das Schließen einer Tür, dann das Schlüsselgeräusch, Schritte und dann kurze Stille.

 

Kazims Kopf erscheint. Er blickt zur Tür.

 

 

 

Egzon: Ist die Luft rein?

 

Kazim: Warte! Er schleicht zur Tür und lauscht, wartet einen Augenblick …

 

Egzon: Mach schnell, das stinkt hier hinten.

 

Kazim: Pscht!  Alles klar, nichts mehr zu hören.

 

 

Nach und nach erscheinen die Köpfe von Sefa, Egzon und Pietro

 

 

 Egzon mit angeekeltem Gesicht: Ist das eklig, irgendeiner hat hier gefurzt.

 

Sefa grinst: Ich rieche nichts.

 

Kazim: Ey, wo ist Jihad?

 

Jihad ganz leise: Hier … ist die Luft wirklich rein?

 

Sefa schaut grinsend zu Egzon: Nee.

 

Egzon schaut ihn wütend an.

 

Kazim: Jetzt kommt raus Leute. Wir habens geschafft, Wir habens echt geschafft.

 

Pietro: Ey geil, sind wir jetzt echt alleine hier?

 

Kazim: Klar Mann, jetzt gehört die Schule uns.

 

Sefa: Die Küche.

 

Egzon: Die Halle.

 

Pietro: Das Lehrerzimmer.

 

Jihad: Der Snoozle Raum.

 

Alle: Gehört uns!

 

Kazim: Und was machen wir?

 

Sefa: Ein Festessen!

 

Egzon: Durch alle Räume Fußball spielen!

 

Pietro: Ein Schulcomputer Youtube Festival!

 

Jihad hebt den Finger und sagt weise: Zeugnisse und Anwesenheitslisten fälschen.

 

Kazim: Und um 8 geht’s zurück nach Hause und wir zeigen unsere allerfeinsten …

 

Alle: Unschuldsgesichter

 

Kazim: Und wenn sie Morgen in der Schule fragen wer das war, zeigen wir alle unsere allerfeinsten …

 

Alle: Unschuldsgesichter.

 

 

 

Kazim geht die Reihe entlang und kontrolliert die Unschuldsgesichter.

 

 

 

Kazim steht lässig vor der Tür und öffnet die Hand Richtung Jihad: Jihad, der Generalschlüssel.

 

Jihad schaut verlegen zur Seite: Welcher Schlüssel?

 

Kazim: Der Generalschlüssel den Du heute beim Hausmeister geklaut hast.

 

Jihad: Das sollte heute sein?

 

Egzon: Oh nein Mann, das hast Du doch nicht vergessen.

 

Pietro: So ein Vollidiot!

 

Sefa: Hey Kazim, das ist dein genialer Plan von dem sie noch in 10 Jahren sprechen werden?

 

Kazim zu Jihad: Ich bringe dich um!

 

 

 

Jihad springt kreischend in ein Versteck.

 

Ein Augenblick Stille, dann springt Jihad kreischend aus dem Versteck zurück und klammert sich an Kazim.

 

 

 

Jihad: Da ist was, da ist was!

 

Kazim: Ruhe!

 

 

 

Egzon schnappt sich einen Stuhl und geht drohend auf das Versteck zu. Es ist totenstill … Man hört etwas rascheln, Sefa schaut neugierig, Jihad versteckt sich hinter Kazim, Pietro versucht eine Grundstellung in Kung-Fu hinzubekommen, Kazim steht mit verschränkten Armen da und schaut. Er ahnt schon etwas. Plötzlich erscheint das verschlafene Gesicht von Mert.

 

 

 

Mert: Ist schon Pause?

 

Egzon: Was machst Du denn hier?

 

Sefa: Lacht. Gehört das auch zu deinem Jahrhundertplan, Kazim? Super, toll!

 

Mert: Was ist denn los?

 

Sefa: Ey, was ist, wenn der uns verrät?

 

Egzon packt den Stuhl: Das würde ich ihm nicht raten.

 

Pietro: Spinnst du, Egzon?

 

Egzon: Ich will ihm nur Angst machen.

 

Mert springt auf und rennt zur Tür, rüttelt daran: Mann, was ist denn los? Hier ist abgeschlossen.

 

Sefa packt ihn: Wir sollten ihn fesseln und knebeln.

 

Mert: Auaaa!

 

Pietro: Lass ihn los.

 

Kazim: Ne echt, halt dich raus Pietro.

 

Egzon: Wir müssen ihm Angst machen.

 

Kazim brüllt: Ruuuhe!

 

Jihad kreischt und versteckt sich

 

Pietro: Das ist Mobbing.

 

Egzon: Na und? Nach einer kurzen Pause . Was ist Mobbing?

 

Pietro: Wenn man jemanden so stresst, dass er krank wird oder sich umbringt. Das kann schlimme Folgen haben, habe ich mal gehört. Mord und Totschlag.

 

Kazim: Erzähl keinen Quatsch.

 

Sefa: Nee echt, lass ihn. Erzähl mal.

 

Mert: Ja, bitte, erzähl was, damit diese Verrückten sich wieder beruhigen.

 

 

 

Im Verlauf der folgenden Erzählung macht Mert es sich gemütlich und schläft ein.

 

 

 

Pietro: Also gut, es war einmal an dieser Schule ein Lehrer der seine Schüler ermorden wollte. Der war von einem Geist besessen. Das war der Geist von einem Schüler, der sich vor 105 Jahren auf dieser Schule aufgehängt hatte.

 

Egzon: Warum?

 

Pietro:  Ruhe! …  Weil er gemobbt wurde. Er wurde immer Dickerchen und Schlappkopf von den Schülern genannt.

 

Egzon: Was ist ein Schlappkopf?

 

 

 

Sefa zeigt auf den schlafenden Mert: Das ist ein Schlappkopf!

 

 

 

Kazim: Jetzt seid doch mal ruhig!

 

 

 

Pietro: Danke Kazim. Vor seinem Tod schwor der Schüler feierlich, sich als Geist an die Schule zu rächen. 100 Jahre später stieg der Geist aus dem Grab auf und schlüpfte in den Körper des Nawilehrers Herrn Brio, der zufällig gerade auf dem Friedhof herumspazierte. Eines Tages rief Herr Brio die Schüler von seiner Nawi AG zusammen, um mit ihnen in den Wald zu fahren und Pilze zu untersuchen. Die sogenannten giftigen Satanspilze.

 

Sie fuhren also mit dem Auto in den Wald. Dort gab er ihnen ein Foto von dem Satanspilz und die Schüler sollten danach suchen. Der Satanspilz ist ungefähr so groß (er zeigt die Größe mit den Händen) und ganz gelb so wie Rotze.

 

Egzon: Shüsh!

 

Pietro: Ruhe. Einer von den Schülern, er hieß Carlos, wühlte bei einem Baum in der Erde und plötzlich hatte er einen Knochen in der Hand. Da hing noch Fleisch dran und eine gelbe Socke. Dann war da noch ein Knochen und noch einer und dann war da ein Schädel. Eine Leiche, er hatte eine Leiche gefunden. Er lief zum Lehrer und schrie: „Eine Leiche, eine Leiche!“

 

Und Herr Brio grinste und sagte: (Ketchupflasche rausholen und Gesicht einschmieren) „Ich weiß, das habe ich gemacht!“

 

Die folgenden Handlungen spielt Pietro beim Erzählen vor.

Dann zog er eine Kettensäge raus und Brumm Bruuuumm!!! Carlos rannte schreiend in den Wald hinein, der Lehrer stürzte hinterher, fiel hin und brach sich ein Bein.  Aber er gab nicht auf (das gebrochene Bein hinterherziehen) Er stürzte wieder und brach sich das andere Bein. Aber er gab nicht auf. (Auf dem Boden krabbeln) dann fiel er in einen Fuchsbau und wurde ohnmächtig.

 

Die Schüler rollten einen dicken Stein vor das Loch und riefen die Polizei. Als die Polizisten dann den Stein wegrollten, um Herrn Brio zu verhaften, war er verschwunden. Da lag nur ein toter Fuchs. Die Gegend wurde mit Suchhunden durchkämmt, aber er ist nie gefunden worden. Manche behaupten aber, Herrn Brio in der Nähe unserer Schule gesehen zu haben. Pietro nimmt einen Schluck aus der Ketchupflasche

 

 

 

Egzon: Shüsh Alter. Ist das eklig.

 

Sefa grinst: Meint ihr, der Lehrer treibt sich hier noch herum?

 

Jihad kreischt und klammert sich an Kazim, Mert wacht von dem Lärm auf.

 

 Kazim: Mann Jihad, lass los. Es gibt hier keine Geister und Mörder.

 

 Mert: Aber dafür gibt’s hier Verrückte. Was tut ihr eigentlich hier?

 

Jihad: Zeugnisse fälschen und Kühlschrank plündern.

 

Sefa, Egzon, Kazim und Pietro: Klappe Jihad!

 

Mert: Spinnt ihr total? Dafür fliegt ihr von der Schule!

 

Kazim: Jetzt hängst Du da aber mit drinnen.

 

Mert: Was heißt das?

 

Kazim: Wenn Du uns verrätst, musst Du erst mal beweisen, dass Du nicht absichtlich hiergeblieben bist.

 

Mert: Du bist so ein Arschloch Kazim. Ich verpetze hier keinen. Und jetzt lass mich raus hier.

 

Jihad ängstlich: Ja, lass ihn lieber raus. Sonst hängt er sich auf und kommt als Geist zurück.

 

Pietro über Jihad: So ein Idiot.

 

Sefa: Feine Idee. Stellt sich vor die Tür und macht eine Zauberbewegung: Sesam öffne dich.

 

Zuckt mit den Schultern: Klappt nicht!

 

Pietro: Die Schlaumeier haben vergessen, den Schlüssel zu besorgen.

 

Mert: Lass mich raten. Das war Kazims Idee.

 

Pietro: Volltreffer.

 

Mert: Bravo Kazim, toll gemacht.

 

Kazim: Ey, was kann ich dafür, wenn Jihad den Schlüssel nicht besorgt.

 

Jihad: Nun hack nicht immer auf mir herum.

 

Sefa: Wie kommen wir denn jetzt raus?

 

Egzon: Wir brechen die Tür auf.

 

Mert: Spinnst Du? Wenn das rauskommt, können unsere Eltern zahlen.

 

Sefa untersucht die Tür: Das ist ne Sicherheitstür, die kriegen wir eh nicht auf.

 

Kazim: Durchs Fenster.

 

Pietro: Im dritten Stock?

 

Jihad: Wir knoten Tücher zusammen und machen ein Seil daraus.

 

Kazim: Und welche Tücher?

 

Jihad: Ääh …

 

Mert: Wir knoten unsere Hosen zusammen.

 

Egzon: Spinnst Du? Ich zieh meine Hose hier nicht aus!

 

Sefa: Iiiiiihh! Ich will Egzon nicht in Unterhosen sehen!

 

Egzon: Halt die Schnauze!

 

Mert: Jetzt bleib doch einmal ernst Sefa.

 

Sefa: Jawohl! Guckt jetzt sehr ernst.

 

Kazim: Wir warten bis es dunkel ist. Dann werden wir nicht dabei gesehen.

 

Sefa: Oh weh, Kazim hat schon wieder einen Plan.

 

Kazim drohend: Hast Du ne bessere Idee Du Arsch?

 

Sefa: Ja, wir schmeißen Jihad zuerst aus dem Fenster und springen dann auf ihn rauf, um weich zu landen.

 

Kazim grinst: Gute Idee.

 

Egzon ernsthaft: der ist doch viel zu klein. Was ist, wenn ich daneben springe?

 

 

 

Alle starren Jihad an, der schaut fassungslos von einem zum anderen und läuft kreischend weg.

 

Alle lachen

 

 

 Egzon ernst: so ein Spinner!

 

Als Kasim anfängt zu erzählen, schläft Mert wieder ein.

 

Kasim: So jetzt erzähl ich mal ne Geschichte. Aber meine ist echt passiert und nicht so ein Gruselmärchen. Es war 2010 im Winter, ich bin mit dem Fahrrad durch die Gegend gefahren und ich hatte meinen Gedanken gesagt: "Ich hole einfach Egzon ab" ...  und dann habe ich bei ihm geklingelt und gesagt: Schu Habibi, kommst du raus Bruder?

 

Egzon sagte: wohin?

 

Ich sagte:  Mire abholen. Und dann fuhren wir zu Mire und der fragte: Wo solls denn hingehen? und Egzon sagte: „Jetzt frag nicht, komm endlich raus!“

 

Und dann hatten wir uns verfahren und waren irgendwo beim Alexanderplatz. Da war ein Mann mit Krückstock der fragte:“ He Jungs. Tragt ihr meine Einkaufstaschen nach Hause?“ Ich fragte: „Was?“

 

Und er sagte: „Tragt ihr meine Einkaufstaschen nach Hause?“

 

Mire sagte: Meine Mutter hat mir beigebracht, nicht mit fremden Leuten zu sprechen.

 

Er flehte:"Bitte, bitte!" und Egzon sagte: Verpiss dich, wir kennen dich nicht. Wir lachten und dann ging er mit dem Krückstock auf uns los. Wir sind abgehauen.

 

Und dann hatten wir Leute gefragt wie es nach Neukölln geht. Einer zeigte dahin, einer dahin, einer dahin, ein paar 13-jährige hatten uns verarscht, aber wir hatten es aber trotzdem gefunden.

 

Dann kannten wir uns wieder aus und da war ein kleiner Tunnel bei Lotto Toto gegenüber. Im Tunnel ist der Garten vom Tunnelmann. Von dem sagen sie, dass er Kinder zerstückelt hat, aber ich glaub das nicht. Der war manchmal auch nett zu uns und hat mit uns gesprochen. Wir nahmen den Tunnel als Abkürzung und dann legte Mire sein Fahrrad hin und fing an, auf den Blumen herumzutrampeln. Und da war plötzlich der Tunnelmann und schrie rum und als wir abhauen wollten, kamen da Männer die uns festhielten. Dann hatte ich eine Idee und schrie: „Hilfe Polizei, die wollen uns ausrauben!“ Da hatten die voll erschrocken geguckt und uns sofort losgelassen. Und wir sprangen auf die Fahrräder und weg. Dann hatten wir uns die Hand gegeben und Tschüss!

 

Hat noch jemand ne Geschichte? Wenn wir schon warten müssen, bis es dunkel ist, will ich wenigstens Spaß dabei haben … Na los Leute, strengt Eure Köpfe mal an. Ich will was hören.

 

 Sefa weckt Mert unsanft: Ja, lasst Mert doch mal was erzählen. Hast Du schon mal was ausgefressen, Mert?

 

Jihad: Du darfst kein Mobbing mit ihm machen, sonst wird er zum Geist.

 

Mert: Mir macht das nichts aus. Ich habe starke Nerven. Ich hatte auch schon mal Ärger, aber das ist länger her.

 

Kazim: Ist doch OK. Erzähl mal. Und Sefa hält solange die Klappe, sonst hetze ich Egzon auf ihn.

 

Egzon knurrt

 

Jihad: Warum hetzt du mich nicht auf ihn?

 

Alle anderen: Klappe Jihad!

 

Mert: Als Ich 6 Jahre alt war, hatte ich mal einen Streit mit meinem Cousin. Er hatte einen Sonnenblumenkopf ganz für sich allein und wollte mir nichts abgeben. Ich hatte aber Hunger und bin hingegangen und hab ihm den einfach aus der Hand genommen. Dann hab ich den in zwei Hälften gebrochen und meinem Cousin eine Hälfte gegeben. Er schrie aber, er will nicht teilen. Dann gab ich ihm schnell auch meine Hälfte zurück. Dann bin ich gegangen … dann hab ich einen Stein genommen und auf ihn geworfen und ihn genau am Kopf erwischt. Er blutete und fing an zu jammern und zu schreien und ich lief weg. Dann rief mich seine Mutter und sagte zu mir: „Wenn Du das wieder machst, dann sperre ich Dich im Zimmer rein und Du kommst nicht mehr raus.“ Ich meinte: „Ist mir doch egal, ich bin sowieso in zwei Wochen in Deutschland.“

 

 

 Sefa: Jetzt bin ich fast eingeschlafen.

 

Jihad  imitiert lautstark ein Schnarchen.

 

Sefa: Die Geschichte vom Sonnenblumenkopfkiller.

 

Jihad: Schlappkopfkiller.

 

Mert: Ihr könnt mich mal.

 

Jihad: Schlappkopf, Schlappkopf!

 

Egzon zu Kasim: Soll ich jetzt Sefa oder Jihad beißen?

 

Kazim: Keinen von Beiden. Hast Du was Besseres, Sefa?

 

Sefa: Na klar, was mit richtig Action. Ich guckte Fernsehen und es war  12 Uhr Mitternacht. Mein Freund klingelte an meiner Tür. Zum Glück schliefen meine Eltern. ich hab gesagt: „Was machst du denn hier?“ Er sagte: „Mir ist langweilig, lass uns mal zum Baumhaus, chillen. Ich hab gesagt: „Nee ist schon Mitternacht und zu gefährlich.“ Das Baumhaus ist vier Km weg. Er meinte: „Scheiß mal drauf!“ Ich sagte: "Nee ich bleib zu Hause." Und dann wehte der Wind und die Tür knallte hinter mir zu. Jetzt hatte ich keine andere Wahl und musste mit. Auf dem Weg ärgerten wir immer die Alkoholiker und riefen „Penner“ und „Arschloch“ und dann liefen wir weg und die wollten immer hinterher und sind hingefallen, weil sie so besoffen waren. Aber dann war da einer, der war richtig schnell und fiel nicht hin und der hatte ne zerbrochene Flasche in der Hand. Wir kletterten dann schnell aufs Baumhaus und er immer hinterher. Dann wackelten wir von oben an der Leiter und er fiel runter. Wir verriegelten die Tür. Nach einer Stunde schauten wir nach und er war noch da. Dann war es schon fünf Uhr morgens und er war immer noch da. Das war echt gruselig. Und ich sagte: "Mann Scheiße, wenn ich nicht gleich nach Hause komme, wacht meine Mutter auf und ruft die Polizei."" Und mein Freund, der Idiot zuckte nur mit den Schultern. Dann hatte ich ne Idee und sagte zu ihm: "Gib mir Dein Handy!" Ich rief einen anderen Freund an. Der kam mit dem Fahrrad und bewarf den Mann mit Wasserbomben. Der lief meinem Freund hinterher und die Bahn war frei. Dann sind wir schnell runtergeklettert und ab nach Hause. Als ich dann zu Hause klingelte, sagte ich zu meiner Mutter, ich habe den Müll gerade rausgebracht und die Tür ist mir zugeknallt. In der Schule bin ich dann eingeschlafen, so wie der Schlappkopf da. (zeigt auf Mert)

 

Mert: Wen meinst Du?

 

Sefa imitiert ihn: Wen meinst Du?

 

Jihad: Den Sonnenblumenkopf?

 

Mert: Halt doch mal die Klappe, Jihad. Zu Sefa: Du nervst, Sefa

 

Sefa: Guckt Mert an und tut so als ob er schnarcht: Schnarchkopf!

 

Jihad: Schnarchschlappkopf!

 

Mert: Klappe Jihad

 

Jihad: Schlappkopf, Schlappkopf!

 

Mert rastet aus:  Ich bring dich um du Schwein.

 

Jihad kreischt und lacht.

 

Mert hinterher, Beide springen hinter die Trennwand (hinter der Trennwand legen wir Matratzen hin, damit sie richtig springen können) Geschrei und Gequiecke.

 

Pietro: Das war jetzt auch Mobbing.

 

Egzon: Meinst Du Mert hängt sich jetzt auf?

 

Kazim: Nee, er hängt Jihad auf.

 

Sefa: Ich glaube Jihad ist stärker. Zehn Euro auf Jihad.

 

Pietro: Das ist nicht witzig Sefa!

 

Sefa: Ja, tschuldigung!

 

Kazim: Mert weint.

 

Mert kommt weinend vor.

 

Egzon: Warum?

 

Kazim: Jetzt lass ihn mal.

 

Jihad von Hinten: Schlappkopf, Schlappkopf.

 

Mert setzt sich hin und hält sich den Bauch

 

Pietro: wenn ich der Geist wäre, würde ich mir als erstes Jihad schnappen.

 

Jihad unsicher: Es gibt aber keine Geister.

 

Kazim: Rachegeister schon.

 

Pietro: Wenn man an dieser Schule Schlappkopf sagt, kommen die Rachegeister und holen Dich.

 

Jihad genervt: Ja, ja ist ja gut.

 

Pietro: Hey Mert, was ist denn los mit Dir?

 

Mert: Ich kriege Bauchschmerzen, wenn einer fies zu mir ist.

 

Sefa: Quatsch, das kommt von den Süßigkeiten.

 

Egzon: Ok, jetzt bin ich dran. Es war einmal im Jahre 2008. Da waren ich und meine Familie picknicken am Weichselspielplatz. Beim Klettergerüst hatte mein Cousin Lügen über mich erzählt. Ich war stinksauer, aber ich konnte ihn nicht schlagen, weil dieser „albanische Schimpfworte“ größer und mächtiger ist als ich.  Dann waren wir ein bisschen Kicken. Ich bekam Durst und bin zu meiner Mutter hingerannt, hab sie gefragt: „Mama kannst du mir etwas zum Trinken geben?“ Dann sagte meine Mutter: „Hier mein Sohn, nimm diese Cola.“ Danach habe ich gesagt: „Danke Mama, das ist sehr erfrischend.“ Dann musste ich pissen gehen und hab meine Mutter gefragt: „Mama, wo kann ich pissen gehen?“ Dann hat meine Mutter gesagt: „Geh hintern Baum!“ und ich hatte die halbleere Coladose mit hinter den Baum genommen und da reingepisst. Als mein Cousin nicht aufpasste, hatte ich die dann mit seiner Coladose vertauscht. Aber vorher hatte ich noch Chipskrümel auf der Coladose verteilt, damit das echt aussieht. Mein Cousin ist nämlich so stinkig und kann nicht gut mit Essen und Trinken umgehen. Als er dann getrunken hatte und das gleich wieder ausspuckte musste ich gleich lachen. Der wusste sofort was los ist und fing an zu brüllen und zu heulen und wollte mich verdreschen. Aber ich war schnell auf dem Baum und der kann nicht klettern. Und meine Mutter sagte zu ihm: „Hol dir doch ne neue Dose!“

 

Kazim: Es ist dunkel.

 

Egzon: Schmeißen wir jetzt Jihad runter?

 

Jihad: Die haben nur Spaß gemacht Egzon. Wenn ihr mich da runter schmeißt, bin ich tot.

 

Egzon: Dann lieber nicht.

 

Kazim vom Fenster: Ach du scheiße ist das hoch. Ich glaube das mit den Hosen klappt nicht.

 

Mert: Wenn eine davon abreißt bricht man sich das Genick.

 

Kazim: Meine Eltern machen sich Sorgen.

 

Alle anderen: Meine auch.

 

Alle rennen zum Fenster und rufen: Hiiiiiilfe! … kurze Pause … rennen zum anderen Fenster:

 

Hilfe! Rennen zum Publikum: Hiiilfe!

 

Jihad: Der Feueralarm!

 

Alle: Nein Jihad! Kurze Stille … dann geht der Alarm los. Alle stimmen ein in das Alarmgeheule und dann fangen sie an zu rappen.

 

 

 

Egzon: Es ist Alarm ist Alarm

 

Jihad: Und jeder weiß Bescheid

 

Egzon: In der Schule sind noch Kids

 

Jihad: Und die Kids die warn bereit

 

Egzon: Die Schule auf den Kopf zu stellen

 

Jihad: Doch das konnten sie vergessen

 

Egzon: Denn sie hatten keinen Schlüssel

 

Jihad: Und sie hatten nichts zu Essen

 

Egzon: Damit war der Spaß vorbei

 

Jihad: Und das war echt dämlich

 

Egzon: Damit war der Spaß vorbei

 

Jihad: Und alle rufen,  "Jihad, schäm dich"

 

Egzon: Ja damit war der Spaß vorbei

 

Jihad: und alle rufen, "Jihad schäm dich"

 

 

 

Kazim: Diese Kids, das sind wir

 

Pietro: Wir sind morgen stadtbekannt

 

Mert: Stadtbekannter noch als ein rosa Elefant.

 

Pietro: Der mit Riesenohren

 

Mert: Durch die Straßen fliegt

 

Kazim: Fliegen können wir nicht

 

Pietro: und unsere Hosen sind zu kurz

 

Mert: um sie runterzulassen

 

Pietro: Wir sind im dritten Stock

 

Kazim: und es ist nicht zu fassen

 

Pietro: Jihad drückt den Knopf

 

Mert: Jetzt kommt die Feu – er – wehr

 

Kazim: und die Polizei

 

Mert: und die Bundeswehr

 

Pietro: und die C-I-A

 

Kazim: Ja damit war der Spaß vorbei

 

Pietro: und alle rufen

 

Alle: Jihad schäm dich

 

 

 

Pietro: Alle Mobber machen Mobbing: Jihad, schäm dich!

 

Mert: Jetzt heißt es 5 gegen Einen: Jihad schäm dich!

 

Egzon: Und weil doch Mobbing so viel Spaß macht: Jihad schäm Dich!

 

Kazim: Und jetzt das Publikum: „Jihad schäm Dich!“

 

Jihad: Ich habe nix gehört! „Jihad schäm Dich!“

 

 

 

Ende

 

 

 

Anhang: Nicht verwendete Geschichte von Jihad

 

 

 

 

 

Jihad

 

Ich bin in ein Mädchen verliebt, aber ich zeig ihr das nicht und tue so als ob ich in eine andere verliebt bin.

 

Einmal hatte ich ihr einen Liebesbrief geschrieben. Meine Cousine hat mir dabei geholfen. Ich kann nicht so gut schreiben. Sie meinte: „Sag was über ihre Haare!“ und ich antwortete: „Ihre Haare sind wie Wolken!“ und sie meinte: „Was ist mit Ihren Augen?“ Und ich sagte ihr, dass die aussehen wie Diamanten.

 

Und in dem Brief stand:

 

Ich liebe Dich

 

Denn Deine Haare sind so wie Wolken

 

Und Deine Augen strahlen wie Diamanten

 

Ich hoffe, dass Du ja sagst

 

Willst Du mit mir zusammen sein?

 

Ps. Wenn du wissen willst wer ich bin, komm um 17.00 Uhr vor die Schule

 

Dann bin ich zu ihr ins Haus gegangen um den Brief einzuwerfen. Aber ich konnte das nicht und ging zurück nach Hause. Und ich saß dann auf dem Sofa und boxte mir selbst auf den Kopf und rief: „Feigling, Feigling!“

 

Der schönste Augenblick war, wo ich neben ihr saß und den Arm so von Hinten um sie legte, dass sie das nicht merkte.

 

 

 

Den folgenden Text hatten wir in einer Improvisation entwickelt. Auch der ist nicht verwendet worden.

 

Egzon: Pass auf Jihad, ich hab ne Idee. Ich zieh mir ne Kapuze über und bedrohe sie, du tust so als ob du mir eine reinhaust und ich renne weg und dann bist Du ihr Held.

 

Jihad: Nee, das klappt nie. Ich will auch nicht, dass ihr was passiert.

 

Egzon: Da passiert nichts. Wir üben das. Kommt, wer spielt das Mädchen?

 

Sefa: Iiich! Bindet sich etwas als Kopftuch um den Kopf.

 

Sefa und Jihad laufen Hand in Hand. Egzon versteckt sich

 

Sefa: Lädst Du mich ins Kino ein, Süßer?

 

Jihad: das würde sie nie sagen!

 

Egzon : Hände hoch!

 

Jihad kreischt erschrocken und boxt Egzon richtig um. Der fällt hin

 

Egzon: Idiot, Du solltest nur so tun als ob.

 

Jihad: Ich hatte Angst um sie!

 

Sefa umarmt ihn: Mein Held.

 

Jihad: Lass mich los!

 

 

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