Das Schulfach "Darstellendes Spiel"

Vor einigen Jahren hatte ich das erste Mal von dem Unterrichtsfach „darstellendes Spiel“ gehört. Die beste Freundin einer Bekannten von mir stand kurz vor ihrer Prüfung und brauchte noch ein paar Tipps, wie sie ihre Spielszene für die Abschlussprüfung gestalten konnte. Da war ich gerne bereit, ihr zu helfen. Dies war das erste Mal, das ich einer erwachsenen Person Schauspielunterricht geben konnte. Es hatte einen Riesenspaß gemacht. Sie war unheimlich lernbegierig, kreativ und offen. Es fühlte sich gar nicht an wie Arbeit, sondern eher wie erfrischende Wellness.

 

Genauso ging es mir vor ein paar Monaten, als ich einer anderen Freundin (M.) Unterstützung für die Gestaltung ihrer DS Prüfungsszene geben durfte. M. machte ihr Abitur am Kolleg Schöneberg in Berlin. Ihre Schauspielgruppe bestand aus sechs Schülern, die vorher unter der Regie ihrer DS Lehrerin eine sehr reife und leidenschaftliche Interpretation von Schillers „Die Räuber“ auf die Bühne gebracht hatten.

Jetzt hatte jeder von ihnen die Aufgabe ein eigenes Theaterstück von zwanzig Minuten Länge zu einem bestimmten Thema zu gestalten. Alle waren also gleichermaßen Autor, Regisseur, Schauspieler und Bühnenbildner. Dabei unterstützten sie einander, indem sie sich gegenseitig als Mitspieler für die verschiedenen Szenen zur Verfügung standen. Oft arbeiteten sie nachmittags vier bis sechs Stunden durchgehend an zwei oder drei Szenen. Diese Arbeitseinstellung und die Konzentration, mit der sie zu Werke gingen, hatten professionelles Format.

Als M. das erste Mal mit mir an der Probenbühne auftauchte, hatte ich ein flaues Gefühl. Sie alle arbeiteten schon seit Monaten zusammen und jetzt kam plötzlich jemand von Draußen, um schlaue Ratschläge zu erteilen. Zwar war ich nur wegen M. anwesend, aber die anderen spielten immerhin teilweise als Darsteller in ihrer Szene mit. Es war sehr wichtig, konzentriert und achtungsvoll vorzugehen und das, was bisher erarbeitet wurde, entsprechend zu würdigen. Ich nahm diese Herausforderung an und war durch diese Bedingungen eher motiviert als blockiert. Schon nach kurzer Zeit bedankte sich einer der Mitspieler für meine Hinweise. Meine letzte Nervosität verflog.

Alles lief wie von selbst und wir inspirierten uns gegenseitig. Meine Laune wurde immer besser. Jetzt baten mich die anderen, auch mit auf deren Szenen zu schauen. Ich fühlte mich sehr geehrt und half ihnen natürlich gerne. Es war ein ganz anderes Arbeiten als ich es mit Kindern kannte, die oft sehr launisch sind und immer wieder neu motiviert werden müssen.

Mit einer Darstellerin aus dieser Gruppe telefonierte ich am Abend vor ihrer Prüfung noch zwei Stunden. Sie rief mich gerade an, als ich mit der U - Bahn unterwegs war. Ich stieg an der Warschauer Straße aus und tigerte die ganze Zeit gestikulierend und telefonierend die Fußgängerbrücke auf und ab. Mein erstes telefonisches Schauspielcoaching.

Dieses Erlebnis weckte in mir den Wunsch, mehr mit Erwachsenen zu arbeiten und Nachhilfe in darstellendes Spiel zu geben. Warum sollte aber jemand Nachhilfe in DS nehmen? Es gibt ja nun wirklich wichtigere Schulfächer, bei denen es schwieriger ist, eine gute Note zu bekommen. Die Antwort ist: Es geht gar nicht um die Note. Es geht darum, die Chance zu nutzen, seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln. In keinem anderen Unterrichtsfach zeigt man so viel von sich, wie in darstellendes Spiel. Doch bevor man diese Anteile von sich zeigt, muss man sie natürlich erst einmal entdecken, erforschen und wertschätzen. M. nahm sehr viel Persönliches in ihre Darstellung und entfernte dabei ihre Maske der gesellschaftlichen Kompatibilität. So konnte ich sie endlich mal in ihrer vollen Lebenskraft mit all ihren hellen und dunklen Seiten erleben. Auf diese Weise wurden die Proben für jeden der Teilnehmer eine aufregende Reise. Und diese Reise konnte ich begleiten und mit neuen Impulsen unterstützen.

 

Wenn du das Glück hast, dass dir im Rahmen deiner Schulbildung so wertvolle Ressourcen wie leidenschaftliche Mitspieler, eine Bühne und eine Unterrichtsstruktur zur Verfügung gestellt werden, solltest du das Allerbeste daraus machen. Und dabei kann ich dir mit meiner wertvollen Mischung aus Bühnen – und Lebenserfahrung weiterhelfen. Wir können deiner Rolle Tiefe und Authentizität geben indem wir gemeinsam die Beweggründe für ihr Handeln erforschen und verstehen. Du bekommst Hilfe bei der Rhythmisierung deiner Szenen und Tipps, wie du dein Stück unterhaltsam gestaltest. Es wird mehr als eine gute Schulnote in DS. Es wird dein eigenes kleines Kunstwerk. Die Inszenierung ist die Truhe und all deine verschiedenen Anteile und Ideen sind der Schatz.

 

Wenn du Lust hast, diese Art Nachhilfe in Anspruch zu nehmen, dann schicke mir einfach eine Nachricht über mein Kontaktformular oder sende eine Email an theater.an.schulen@email.de.

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